Unterstützte Kommunikation

Zu den Medien der Unterstützten Kommunikation – UK – gehören Piktogramme, Symbole, Gebärden, Fotos und technische Hilfsmittel.

 

Die Unterstützte Kommunikation soll sowohl nicht sprechenden Schülerinnen und Schülern als auch Schülerinnen und Schülern mit starken Ausdrucksschwierigkeiten oder mit kleinem lautsprachlichem Wortschatz die Möglichkeit eröffnen, differenziert mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Es werden alle Mittel der unterstützten Kommunikation eingesetzt, um eine Orientierung im Leben zu ermöglichen und die Teilhabe zu erweitern. Dabei hilft der Einsatz von Piktogrammen, Bildern oder Gebärden, Sprechhemmungen zu überwinden und freies Sprechen anzuregen. Außerdem wird so die Möglichkeit eröffnet, Wünsche, Bedürfnisse und Erlebnisse verständlich zu machen. Die Verwendung von Gebärden ist dabei ein Vorgang einer Kommunikation, die als Akt des Selbstausdrucks von einer Schülerin oder einem Schüler ausgeht und die die anderen Gruppenmitglieder wiederum zum „Lesen“ dieser Äußerungen auffordert. Als körpereigenes Ausdrucksmittel stehen Gebärden in allen Lebenslagen zur Verfügung.

 

An der gesamten Schule werden einheitliche Gebärden aus dem Wörterbuch der Deutschen Gebärdensprache vom Verlag Karin Kestner genutzt. Diese Gebärdensammlung ist inzwischen in jeder Klasse auf einem iPad verfügbar. Zusätzlich können von den Kolleginnen und Kollegen Notebooks entliehen werden, auf denen sich das komplette elektronische Wörterbuch mit umfangreichen Funktionen zur eigenen Materialerstellung befindet.

 

Zu Beginn jeder Woche wird eine ausgewählte Gebärde von Schülerinnen und Schülern als „Gebärde der Woche“ in allen Klassen vorgestellt. Zur Visualisierung und besseren Einprägsamkeit hängt die Abbildung der jeweiligen „Gebärde der Woche“ an verschiedenen Stellen im Schulhaus aus.

 

Im Hinblick auf die Verwendung einheitlicher Symbole und Piktogramme hat sich das Kollegium darauf verständigt, als Hilfe zur Kommunikation den Boardmaker-Bilderindex (Picture Communication Symbols = PCS) und die Symbole des Symbolsystems METACOM zu verwenden.

 

Diese Symbole finden sich auch auf dem Tagesplan im Vorraum der Schule wieder. Der aus Fotos und Piktogrammen erstellte Plan dient der Orientierung der Schülerinnen und Schüler im Tagesablauf und ermöglicht ihnen auch ohne Lese-kompetenz, wichtige Informationen über Arbeitsgemeinschaften oder Therapien zu erhalten.

 

Eine „sprechende Taste“ am Essensplan, welche täglich mit dem aktuellen Speiseplan besprochen wird, hilft ebenso bei der Orientierung im Alltag. Diese soll perspektivisch durch einen visualisierten Essensplan (Essenssymbole) erweitert werden.

 

Der Einsatz von technischen Hilfsmitteln ist eine weitere Form der Unterstützten Kommunikation.

 

Zur Kommunikationsanbahnung kommen sprechende Tasten wie beispielsweise BIGmack-Tasten oder Step-by-Step-Tasten, aber auch Netzschaltadapter wie der Power Link zum Einsatz. Mit diesen relativ einfachen Hilfsmitteln kann die Partizipation unserer komplex beeinträchtigten Schülerinnen und Schüler deutlich erweitert und ein Verständnis von Ursache-Wirkung als Grundlage für Kommunikation erworben werden.

 

Schülerinnen und Schüler, die kognitiv in der Lage sind, differenzierter zu kommunizieren, werden bei der Handhabung einer elektronischen Kommunikationshilfe unterstützt. Bei den Schülerinnen und Schülern, die motorisch nicht in der Lage sind, eine elektronische Kommunikationshilfe anzusteuern, kann die Versorgung und Begleitung mit einer Augensteuerung sinnvoll sein.

 

Alle technischen und nichttechnischen Hilfsmittel der unterstützten Kommunikation werden individuell an die jeweiligen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler angepasst.

 

Neben einer umfangreichen Fachbuchsammlung stehen außerdem weitere Hilfsmittel wie „sprechende Bücher“, adaptiertes Spielzeug und Lernmaterial sowie eine immer weiter wachsende Materialsammlung für den Unterricht zur Verfügung, die individuell eingesetzt und erprobt werden kann.

 

Unser Ziel ist es, uns weiter in diesem Bereich fortzubilden und regelmäßige „UK-Tage“ an der Schule anzubieten, um das Kollegium, aber auch die Eltern auf dem neuesten Stand zu halten und Ideen für Unterricht und Alltag zu präsentieren.